Stuhlinkontinenz
Unter Stuhlinkontinenz versteht man die fehlende Kontrolle über Darmgasabgänge sowie flüssige und feste Stuhlgänge. Die Schwere der Erkrankung reicht von der Unfähigkeit, Winde zu kontrollieren bis zu einer schweren Halteschwäche. Urin- und Stuhlinkontinenz verschlimmern sich mit zunehmendem Alter.
Ursachen für Stuhlinkontinenz
Verletzungen während der Entbindung sind eine häufige Ursache für die Erkrankung. Hierbei kann der Schliessmuskel durchtrennt und die Haltekraft geschwächt werden oder es kann zu Nervenverletzungen kommen. Ebenso können Operationen oder Infektionen im Afterbereich den Schliessmuskel verletzen und damit die Stuhlkontrolle erschweren. Zudem wird mit zunehmendem Alter die Kraft des Schliessmuskels schwächer.
Ärztliche Untersuchung
Zunächst wird die individuelle Krankengeschichte erhoben. Es erfolgt eine genaue Untersuchung der Afterregion. Funktionstests (Manometrie) können durchgeführt werden und eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.
Behandlung der Stuhlinkontinenz
Leichte Stuhlhalteschwächen können mittels einer Ernährungsumstellung und stopfenden Medikamenten oft kuriert werden. Ein Muskelaufbautraining wirkt hierbei unterstützend. Eine effiziente Therapie der Schliessmuskeln ist das Biofeedbacktraining. Hierbei wird der Schliessmuskel über eine in den After eingeführte Sonde mithilfe eines Trainingsgerätes aktiv beübt.
Operativ kann der Schliessmuskel wieder vernäht und gerafft werden, zum Beispiel bei einer Schliessmuskelverletzung nach einem Dammriss unter der Geburt. Es kann auch ein Schrittmacher für den Schliessmuskel eingepflanzt werden (sakrale Nervenstimulation).
Zur Unterstützung der bisherigen konservativen Therapieverfahren (z.B. Biofeedback mit Sonde) steht als weitere Alternative zur operativen Vorgehensweise seit jüngster Zeit die nichtinvasive Neuromodulation durch den Magnetstuhl zur Verfügung. Hier erhalten Sie Informationen zu Biofeedbacktraining.
Durch eine hohe Feldstärke von ca. 2 Tesla kommt es zu einer schmerzlosen Muskelkontraktion und Stärkung im Beckenboden.
Gerne Terminvereinbarung über unsere Praxis – Anmeldung: Tel: 0712236612
Bevor wegen Stuhlinkontinenz operiert wird, sollten zunächst herkömmliche Massnahmen ausgeschöpft werden.
Beckenbodengymnastik
Beckenbodenübungen können die Fähigkeit, den Stuhl zu kontrollieren, verbessern. Denn der abgesunkene Beckenboden (z.B. nach Schwangerschaften) stört den Schliessmechanismus des Afters.
Kräftigung des Schliessmuskels
Kneifübungen kräftigen den Schliessmuskel. Diese können mehrfach über den Tag verteilt mehrere Minuten lang durchgeführt werden. Beim Biofeedbacktraining wird der Schliessmuskel aktiv trainiert, dank Biofeedback werden die Kontraktionen optisch und akustisch sichtbar. Mit einem Heimgerät kann das Training Zuhause durchgeführt werden.
Hämorrhoiden behandeln
Hämorrhoiden können die Feinkontinenz behindern. Sie sollten behandelt werden, eventuell durch Verödung oder Abbindung.
Verfestigung oder Verdünnung des Stuhls
Ein flüssiger Stuhl, z.B. durch häufige Durchfälle, kann schlechter zurückgehalten werden, als ein fester. Die Konsistenz des Stuhls sollte daher beeinflusst werden. Dies kann durch die Einnahme von Flohsamenschalen geschehen, die den Stuhl voluminöser machen.
Entsteht die Stuhlinkontinenz durch Verstopfung und Entstehung von Kotsteinen, müssen stuhlverflüssigende Massnahmen erfolgen.
Weitere Informationen zur Therapie finden Sie hier:
https://pelvipower.de/
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